Harmonisch eingefügt in die Architektur
Das gemeinsame Einverständnis aller Parteien gilt bei Roman Platz auch für Geländer und Tore. Wobei sich ein Geländer im Innenbereich mit einer klaren Linie in den Raum integrieren müsse, erklärt er. «Zu auffällig darf es nicht sein. Wie eine Treppe muss sich auch ein Geländer harmonisch in die Architektur einfügen.» Deshalb erstellt er auch oft Modelle, um Auftraggebern seine Idee besser erklären zu können.
Ein Tor hat wiederum sowohl mit dem eigentlichen Gebäude als auch mit der Umgebung zu tun. Es gilt, nebst der Funktion, gestalterische Aspekte miteinzubeziehen, die im Einklang mit allfälligen bestehenden Einfriedungen und dem Gebäude als Ganzem stehen. «Allenfalls können Formen übernommen werden. Wenn nicht, entwickle ich ein Tor, das in die Umgebung und zu seiner Funktion passt», erklärt Roman Platz. Ein Tor soll einerseits zurückhalten, andererseits empfangen. Es zeigt, ob und wo man eintreten kann oder eben nicht. Wenn es in Verbindung mit einem Wohnhaus ist, unterscheidet es sich von einem solchen, das zum Beispiel in einen Friedhof führt. Bei Letzterem bezieht Roman Platz auch einen spirituellen Gedanken in seine Entwürfe mit ein. «In diesem Sinne ist es ein Übergang, eine Schwelle des Daseins», sagt er. «Dem möchte ich gerecht werden.»
Der Kunstschmied arbeitet vor allem mit Stahl, auf Wunsch auch mit anderen Materialien, wie Messing, Chromnickelstahl oder Holz. Wenn es bezüglich Stil, Sprache und Statik passe, sei das durchaus interessant. Im Innenbereich setzt er fast ausschliesslich rohen, geölten Stahl ein. Im Aussenbereich sind die geschmiedeten Objekte meist farbbehandelt. «Es ist immer das ursprüngliche, ehrliche Rohmaterial, das mich fasziniert und das ich mag», sagt er.