Die Details
Robin Jörimann weist auf die Details am Bau hin: Den geschliffenen Unterlagsboden im Wohnbereich, das Staketengeländer, durch das man von der Treppe in die Räume sieht. Was immer man mit Stahl bauen konnte, das wurde auch in Stahl realisiert, die Wangen der Treppen, die Geländer, das Cheminée. Am markantesten natürlich die Stahlträger im Wohnzimmer und in der Küche. Im Aussenbereich – etwa unter den Balkonen – sind die Träger pulverbeschichtet, im Innenbereich dagegen ist der Stahl geölt. So kann die dunkle Walzhaut auf dem Stahl die Struktur des Materials zeigen. «Wir wollten aber möglichst standardmässige Profile verwenden, wir wollten nichts bautechnisch verschönern, sondern möglichst einfachen Stahlbau.» Das ging so weit, dass auch die Schrauben und Muttern, mit denen die Profile am Boden und an der Decke befestigt sind, in feuerverzinktem Grau blieben und nicht etwa in der Farbe der Träger bemalt wurden. Einige bautechnische Kompromisse gingen sie dennoch ein. So führen die querliegenden Träger zwar durch die ganze Haushälfte von draussen nach drinnen und wieder nach draussen, doch bei den Aussenwänden sind sie mit tragenden wärmedämmenden Elementen verbunden, so dass dort keine Wärmebrücken entstehen. Hinter den Stahlprofilen geben bodenbündige Glasfenster den Blick über die Getreidefelder Richtung Rhäzüns und auf die romanische Kirche Sogn Gieri frei. Die Küche ist offen, der Wohnbereich ebenfalls. Er ist um zwei Tritte abgesenkt. Das schwarze Cheminée, gebaut von Egon Maissen, setzt hier den Akzent, die Farben im gesamten Hausbereich sind ausschliesslich Schwarz, Grau oder Weiss, eine Sichtbetonwand – an der schon bald der Flachbildfernseher xx-large installiert wird – trennt den Wohnbereich vom Wellnessbereich.
Grenzenlos
«Stahl kennt keine Grenzen», sagt Robin Jörimann. «Man kann alles bearbeiten, wie man will.» Allerdings braucht es in einer solch puristischen Umgebung perfekte Verarbeitung der Materialien. Das gilt für den Beton, den man überall sehen kann, wie auch für den Stahl, und dort insbesondere für die Schweissnähte. Als Puffer zwischen den beiden Wohnbereichen liegt der Wellnessbereich mit Dampfbad, der von beiden Seiten zugänglich ist. Hinter einer Sichtbetonwand liegt im Erdgeschoss das Schwimmbad. Es läuft nach draussen bis unters Vordach, so dass man im Freien baden kann. Möglich macht das ein U-förmiges versenkbares Fenster, konstruiert von den Ingenieuren der Jörimann Stahl AG. Es ist sechs Meter breit und geht zu beiden Seiten je drei Meter nach hinten. «Wir haben das Engineering selbst gemacht. Am Anfang gab es Turbulenzen, aber schliesslich haben wir es realisiert. Die ganze Konstruktion wiegt acht Tonnen.» Dafür lässt sich das Haus mit diesem «Erker» schliessen und öffnen.