Als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet
Bei der Umsetzung dieser visionären Idee seien auf der technischen Seite die Herausforderungen allerdings gross gewesen, erklärt Roland Obrist. Auch da war selbstredend die Innovation das Thema. Vieles, was Idee war, war noch gar nicht vorhanden und musste erst entwickelt werden. Roland Obrist sagt von sich selbst: «Ich bin ein Typ, der sagt, wir müssen es anders machen, anders als alle anderen. Dies folglich auch, wenn wir ein Gebäude planen. Denn auch damit wollen wir unsere Innovationskraft ausdrücken.» Planer, Ingenieure und Architekten waren entsprechend gefordert, um Lösungen für die Vorgaben zu finden. Mit Resultaten: Was die Energie anbelangt, versorgt sich das Gebäude über eine Nachtabkühlung, eine Betonkernaktivierung und Sonnenkollektoren selbst. «Wir brauchen praktisch keine Fremdenergie, sondern sind weitgehend autonom», erklärt Roland Obrist. Ist die Tagestiefsttemperatur erreicht, öffnen sich in den Räumen automatisch die Seitenfenster und die Türen. In 7,5 Minuten ist das Gebäude so durchlüftet. Lichtschalter sucht man im Gebäude vergebens. Das Licht schaltet sich über Sensoren genau da ein, wo jemand steht oder durchgeht. Um die technischen Anforderungen zu bewältigen, arbeitete die Oblamatik AG für die Simulationen auch mit der Hochschule Rapperswil zusammen. Auch diese Zusammenarbeit zahlte sich schliesslich aus. Für sein Projekt hat das Unternehmen in einer schweizweiten Pionierrolle das Leuchtturmprojekt des Bundesamtes für Energie gewonnen. Gebäudetechnisches Optimierungspotenzial gibt es trotzdem noch. So etwa bei der Gebäudeleittechnik, weil da laut Roland Obrist noch die entsprechenden Erfahrungen fehlen. Ebenso bei den drei Parametern Raumfeuchtigkeit, Sauerstoffgehalt und Raumtemperatur, die für jeden Bereich von den Mitarbeitenden pro Raum eingestellt werden können, sowie beim Gebäudeleitsystem. Roland Obrist ist aber zuversichtlich, auch da die optimalen Lösungen noch zu finden.