Mit dem Bau der Waldhütte Salums Sura bewiesen Reto Durisch und sein Team von Hofmann & Durisch, dass sie im Wald sorgfältig bauen können. Entstanden ist ein Begegnungsort für rund 60 Personen mit einer kleinen Küche und sanitären Anlagen, der über die Gemeinde Laax gemietet werden kann.
Beim neuen Projekt, welches Hofmann & Durisch mit der Gemeinde Laax realisieren durften, ging es um nichts weniger als um ein interaktives Erlebnis in der Natur.
Die «Senda dil Dragun»
Es ist wohl kein Zufall, dass die neue Attraktion von Laax sich «Drachenweg» nennt. Denn dieser Weg, auf dem Gross und Klein von Laax-Murschetg zu Fuss nach Laax Dorf gelangen, schlängelt sich als Steg über 1,6 Kilometer durch die Baumwipfel und ist damit der längste Baumwipfelpfad der Welt. Am Anfang und am Schluss stehen zwei Türme, dazwischen sind vier Plattformen mit Sitzmöglichkeiten gestaltet, aber im Gegensatz zur Waldhütte, wo die moderne Architektur in den Wald gebracht wurde, steht hier die Architektur ganz im Dienste der Ingenieure und Geometer.
Akzente gesetzt
«Normal schreibt der Architekt vor, wie ein Bauwerk auszusehen hat», sagt Reto Durisch. «Hier aber legte Clemens Arpagaus von Clarplan GmbH, der leitende Ingenieur in diesem Projekt, fest, wos langgeht und wie es realisiert werden kann. Wir durften es nachher verfeinern – zum Beispiel mit dem Turm in Murschetg, um den sich eine 70 Meter lange Chromstahlrutschbahn windet wie im Märchen ‹Hans und die Bohnenranke›. Der Turm besteht aus einem Betonkern mit Lift, um den die Rutschbahn konstruiert ist, und darum herum die Holzbinder für die Plattformen.» Arno Deplazes von Hofmann & Durisch sorgte für die gute Architektur. «Wir suchten eine Architektur, welche auch die Bevölkerung anspricht», sagt Reto Durisch. «Das führte zum Erfolg bei der Waldhütte, und es wird auch beim Baumwipfelpfad so sein.» Das ging von den insgesamt 3,2 Kilometern Handlauf über die Wahl der Geländernetze bis zu den Schwertern zwischen den statischen Hölzern. Sie sollten auch von unten schön anzusehen sein. Die vier Plattformen wurden ähnlich wie der Hochsitz von Jägern gestaltet, denn dort kann man verweilen. Eine der Plattformen gibts mit Fernrohr, eine ist mit einem Loch zum Runterschauen gestaltet. Der Weg startet im Rocksresort, wo ebenfalls bereits architektonisch Akzente gesetzt sind. «Wir wollten das Bauwerk mit einfachen Mitteln in die Landschaft einfügen und es so konstruieren, dass es auch im Unterhalt funktioniert.»