«Das Waldgesetz lässt es zu», so Maurus Cavigelli, der Leiter des Forstwerkhofs, «dass Gebäude für forstliche Zwecke im Wald realisiert werden. Das Besondere an dieser speziellen Lokalität, der Waldhütte, ist: Das Gebäude wurde mit der technischen Infrastruktur auch so eingerichtet, dass es die Bedürfnisse einer zeitgemässen Waldhütte erfüllt. Die Nachfrage zeigt, dass das Bedürfnis auch da ist. Man sieht von hier aus keine Häuser, trotzdem ist die Hütte zu Fuss vom Quartier Salums aus gut zugänglich.» Früher sei dort nur Wiese gewesen, «dann, nach den 1950er Jahren, ging es los und jetzt ist fast alles überbaut. Der Grosswald von Laax ist ein wichtiges Naherholungsgebiet und gut mit Waldwegen erschlossen. Der Teil Richtung Laax und Sagogn ist eher ruhiger und weniger überlaufen als das Gebiet von Cauma- und Crestasee.» Trotzdem besuchen viele Wanderer diesen sehr speziellen Wald mit seinem stufigen Aufbau und seinen schönen Waldbildern. «Es ist ein gut strukturierter Wald mit Nadelhölzern – also Fichte, Weisstanne, Föhre. Ein schönes Gebiet, etwas abseits der Strasse.» So ist auch die Waldhütte etwas für die gesamte Bevölkerung – auch für die Einheimischen. Hier kann ihnen die Gemeinde etwas zurückgeben, hier können sie – in vernünftigem Rahmen – das Leben im Wald geniessen, denn «die Leute suchen solche speziellen Lokalitäten, um Anlässe durchzuführen.» Auf www.salums-sura.ch kann die Hütte mit oder ohne Catering gemietet werden, auf Wunsch auch mit Beamer, Whiteboard usw. für Workshops und Schulungen, aber auch für Hochzeiten oder Geburtstage oder auch von lokalen Vereinen wie dem Männerchor oder dem Jägerverein.
Funktional und zugleich schön
Architekt Reto Durisch, von Hofmann & Durisch, Flims, hat mit der Waldhütte einen Funktionsbau geschaffen, der gleichzeitig ausgezeichnete Architektur zeigt. Das fünfeckige Gebäude – ein bisschen wie das Pentagon geformt – besticht im vorderen Teil mit fast 16 Metern Fensterfront, die sich automatisch über Eck öffnen lassen. Der Wald erstreckt sich dort, wo das Auge hinschaut. Trotzdem bleibt man hier geschützt, durch das Walmdach, konstruiert in Fichte und mit Kupfer eingedeckt, mit seiner Auskragung von über drei Metern und integrierter Rinne. So kommt der Wald mit seinen Vogelstimmen und dem Duft der vielen Pflanzen in den offenen Raum. Dieser kann, wenn nötig, mit Stückholz ferngeheizt werden, verfügt aber auch über ein Cheminée, vor dem man gemütlich einen Höck machen kann, bietet eine Bar mit Küche und Hockern – ausser dem Lagerbereich ist alles offen gestaltet und multifunktional aufgebaut. Die Waldhütte besteht aus Sichtbetonwänden im Innern und ist von aussen gedämmt, hinterlüftet und mit einem Holzstrick in Fichte ummantelt. Der Boden, die Decke sowie alle Türen und Einbauten des transparenten Gebäudes sind in Weisstanne gefertigt. Die Aussenelemente wie Brunnen und Grillanlage sind passend zur Gebäudearchitektur in Beton und Holz gehalten.